ÜBER LEBEN im Unterricht: Ein Projekt in Jahrgang 9

Die Klimakrise und das Artensterben, das Zerstören von Lebensräumen durch direktes Eingreifen oder Verschmutzung, die Ausbeutung und Beeinflussung der Natur. Wir Menschen haben den Planeten in existenzielle Krisen geführt, die bei Nicht-Bekämpfung früher oder später das Ende bedeuten, das Ende der Artenvielfalt, einer funktionierenden Erde, einer menschlichen Zivilisation.  Das Thema Ökokrisen ist groß, Bildung in dem Thema sehr wichtig.  

Als ein Bestandteil der schulischen Aufklärung lasen zwei der vier neunten Klassen, die a und die d, das Buch „ÜBER LEBEN“ von Dirk Steffens und Fritz Habekuss. Der Förderverein unterstützte sie dabei durch die Anschaffung eines Klassensatzes der benötigten Lektüren. „Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden“, der Inhalt des Buches ist fächerübergreifend, das Thema so vielschichtig, dass man überall darüber sprechen kann. Der Einfluss von Emissionen, Abfällen, Jagd und Ausbeutung ist bei den Naturwissenschaften zuzuordnen, ebenso wie das Verschwinden von Arten, daraus folgenden Kettenreaktionen und das Erkennen der Wichtigkeit von Biodiversität, oder auch das Verstehen dessen. Der Anteil an gesellschaftswissenschaftlichen und politischen Inhalten ist jedoch genauso stark gewichtet, denn Ökokrisen sind zweigeteilt.  

Einerseits sind da die angesprochenen Auswirkungen von dem, was wir Menschen in die Umwelt leiten und das nötige Wissen, wie die Folgen sind und wie sie funktionieren. Andererseits, und das ist der eigentlich wichtigere Teil, warum das alles überhaupt passiert. Unser System erlaubt ein bestimmtes Verhalten gegenüber der Umwelt, Wirtschaft ist rücksichtslos, weil sie es sein darf, Politik erlaubt es, weil es einfacher ist und die Gesellschaft erlaubt es, weil es uns nicht wichtig ist. Das ist sehr, sehr verkürzt und wird dem eigentlichem Ausmaß eigentlich nicht gerecht, aber für das kurze Verständnis muss es genügen. Das Buch erklärt das detaillierter, macht uns auf verzwickte Eigenschaften von Menschen aufmerksam, erzählt uns von komplizierten globalen Problemen. Das Buch bringt Verzweiflung, man fühlt sich klein, das Problem, von dem man eigentlich zu wissen glaubt, türmt sich plötzlich in solche Höhen auf, dass man nicht weiß, was man tun soll. Doch das Buch spricht auch von Hoffnung, sagt uns, wie wir helfe könnten, sagt uns, dass noch nicht endgültig verloren ist, dass wir nicht aufgeben sollten, dass es sich zu kämpfen lohnt. Das Suchen nach Alternativen und Visionen ist das, was uns helfen wird.  

Das Buch hat uns vielfach beeindruckt oder wachgerüttelt und so haben wir nach Alternativen und Lösungen gesucht, sie recherchiert und aufgelistet. Sie retten nicht die Welt, aber es gibt sie, sie sind interessant und ein Ansatz. Ein Ansatz, der uns Hoffnung geben kann, dass es etwas gibt oder geben kann, dass außerhalb eines egoistischen und selbstzerstörerischen Systems liegt, welches uns scheinbar unaufhaltsam auf eine apokalyptische Kluft zurasen lässt.  

Linn Ylva Lorenz (Jahrgang 9, Kreative Klimaschutz-AG und Waldhof-Redaktion)


 

Neugierig geworden? Hier finden sich einige Leseeindrücke der beteiligten Schülerinnen und Schüler und hier Plakate der Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen.