Sekundarstufe I: Deutsch

Fachspezifische Kompetenzen

Die Leistungsbewertung berücksichtigt die kumulative Entwicklung von Kompetenzen in vier Kompetenzbereichen. Für das Ende der Sekundarstufe I am Gymnasium nach Klasse 9 werden im Folgenden die Kompetenzen ausgewiesen, die alle Schülerinnen und Schüler erworben haben sollen, die mit Erfolg am Deutschunterricht teilgenommen haben:

Sprechen und Zuhören:
Argumentationsfähigkeit in Gesprächen und Diskussionen sowie bewusstes Sprechen.

Schreiben:
Verfassen argumentativer Texte und die Anwendung der Analyse und Interpretationsverfahren bei literarischen Texten und Sachtexten.

Lesen - Umgang mit Texten und Medien:
Kenntnis literarischer Texte und ihrer Gattungsmerkmale sowie Umgang mit Sachtexten und medialen Texten.

Reflexion über Sprache:
Verwendung elementarer Fachbegriffe der Wort- und Satzgrammatik, die Beschreibung und Analyse von Texten mit Hilfe einfacher Sprach- und Kommunikationsmodelle sowie die Erklärung von Grundproblemen der Sprachnorm, der Sprachvarietät und des Sprachwandels an geeigneten Beispielen.

Bewertung von Klassenarbeiten

Die Leistungsbewertung im Bereich „Schriftliche Arbeiten“ stützt sich auf drei einstündige Klassenarbeiten pro Schulhalbjahr in den Jahrgangsstufen 6 bis 8 sowie auf 4 zweistündige Klassenarbeiten in der Jahrgangsstufe 9. Einmal pro Schuljahr kann eine Klassenarbeit durch eine andere gleichwertige schriftliche Form der Leistungsüberprüfung ersetzt werden. Dabei kann es sich beispielsweise um Lesetagebücher oder Portfolios handeln.
Die in Klassenarbeiten überprüften Leistungen umfassen immer eine inhaltliche bzw. Verstehensleistung und eine Darstellungsleistung. Für die Bewertung von Klassenarbeiten sind entsprechend nicht nur die Richtigkeit der Ergebnisse und die inhaltliche Qualität, sondern auch die angemessene Form der Darstellung wichtige Kriterien. Dazu gehört auch die Beachtung der angemessenen Stilebene, der korrekten Orthographie und Grammatik.
Lernerfolgsüberprüfungen dürfen kein isoliertes, lediglich auf Reproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte sein. Zudem müssen sie laut Kernlehrplan den folgenden Anforderungen genügen:

  • Sie entsprechen den Grundsätzen der Leistungsbewertung nach Beschluss der Fachkonferenz.
  • Die der Leistungsbewertung zugrunde gelegten Kriterien sind den Schülerinnen und Schülern transparent.
  • Die gewählte Form der Leistungsüberprüfung dient den Schülerinnen und Schülern als tatsächlicher Hinweis auf die eigene Lern- und Leistungsentwicklung.

Auf diese Weise erhalten die Schülerinnen und Schüler als Hilfe für ihr weiteres Lernen eine Rückmeldung zu den erreichten Lernständen und Hinweise auf erfolgsversprechende Lernstrategien. Zudem können Empfehlungen zur Teilnahme an der Hauptfachförderung Deutsch oder ggf. an der LRS-Förderung ausgesprochen werden.

Mindeststandards: Erwartungen für eine "gute" Leistung
Eine „gute Leistung“ liegt dann vor, wenn die inhaltliche Leistung umfangreiche und tief gehende Kenntnisse erkennen lässt, die durch die Darstellungsleistung sachgerecht unterstützt werden.

Mindeststandards: Erwartungen für eine "ausreichende" Leistung
Eine „ausreichende Leistung“ wird erzielt, wenn die Leistungen in den oben genannten Bereichen den Anforderungen im Ganzen noch entsprechen. Wenigstens auf der Ebene der Reproduktion müssen grundlegende Kenntnisse und Zusammenhänge aus dem unmittelbar behandelten Stoff im Wesentlichen abgerufen werden und sprachlich verständlich und strukturiert präsentiert werden können.

Bewertung der sonstigen Mitarbeit

Es werden sowohl die Qualität als auch die Kontinuität der mündlichen und schriftlichen Beiträge im unterrichtlichen Zusammenhang erfasst, wobei zwischen der Verstehensleistung und der Darstellungsleistung besonders differenziert wird.

Mündliche Aufgabenschwerpunkte

  • Vortrag von Beobachtungen, Arbeitsergebnissen, Hausaufgaben, Texten, Referaten und eigenen Standpunkten
  • Gestaltender Vortrag / szenisches Spiel, z. B. von dialogischen Texten, Gedichten
  • Führen von Gesprächen mit bewusster Gestaltung und Reflexion verschiedener Sprechakte (z. B. in Gruppengesprächen, Streitgesprächen, Diskussionen, Rollenspielen, Interviews, Bewerbungsgesprächen)

Schriftliche Beiträge

  • Dokumentation von Unterricht (z. B. Protokolle, Heftführung)
  • Begleitende Arbeitsergebnisse des unterrichtlichen Lernens (z. B. Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeitsergebnisse; Gestaltung von Plakaten, Collagen und Wandzeichnungen; Entwurf von Spielszenen)
  • Ergebnisse selbständigen Lernens (z. B. Lesetagebuch, Portfolios, Recherche-Arbeiten, Planen und Durchführen von Interviews)
  • Begleitmaterialien zu einem Referat / Vortrag (z. B. PowerPoint-Präsentation, Handzettel)
  • Schriftliche Überprüfungen (z. B. zur Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik oder zur Überprüfung von Lektürekenntnissen)

Mindeststandards: Erwartungen für eine "gute" Leistung

  • Regelmäßige Beteiligung am Unterricht sowohl innerhalb der einzelnen Unterrichtsstunde als auch über den gesamten Bewertungszeitraum hinweg
  • Weitgehend sachlich richtige Beiträge, die sich hinsichtlich des Themas und der Aufgabe auf den Unterrichtszusammenhang beziehen
  • Sichere, sprachlich weitgehend korrekte, der Situation und den Adressaten weitgehend angemessene Sprachverwendung
  • Weitgehend anschaulicher, verständiger, sach- und folgerichtiger (sowie ggf. auf angemessene Weise medien-unterstützter) Vortrag von Texten, Beobachtungen, Arbeitsergebnissen etc.
  • Teilnahme an Gesprächen, wobei weitgehend auf angemessene Sprechakte zurückgegriffen wird und diese adäquat ausgestaltet werden
  • Ein hohes Maß an Verfügbarkeit und Sicherheit bei der Anwendung von unterschiedlichen Arbeitsmethoden (je nach Unterrichtssituation und -thema)
  • Eigenständigkeit bei der Planung, Durchführung und Reflexion von Aufgaben des selbständigen Lernens
  • Regelmäßiges Anfertigen von formal wie inhaltlich weitgehend korrekten Hausaufgaben

Mindeststandards: Erwartungen für eine "ausreichende" Leistung

  • Unregelmäßige eigenständige Beteiligung am Unterricht sowohl innerhalb der einzelnen Unterrichtsstunde als auch über den gesamten Bewertungszeitraum hinweg
  • Beiträge, die in Teilen zwar sachlich fehlerhaft, in ihrer Gänze aber noch korrekt sind und hinsichtlich des Themas und der Aufgabe den Unterrichtszusammenhang im Allgemeinen aufgreifen.
  • Sprachverwendung, die zwar Unsicherheiten aufweist, in ihrer Gänze jedoch den Anforderungen noch entspricht.
  • Auf geringem Komplexitätsniveau weitgehend korrekte Sprachverwendung, die insgesamt der Situation und den Adressaten angemessenen ist.
  • Regelmäßiges Anfertigen von formal wie inhaltlich überwiegend korrekten Hausaufgaben

Gewichtung: Klassenarbeiten - Sonstige Mitarbeit

Bei der Leistungsbeurteilung von Schülerinnen und Schülern im Fach Deutsch besitzen die „Schriftlichen Arbeiten“ und die „Sonstigen Leistungen im Unterricht den gleichen Stellenwert.
Es wird jedoch kein arithmetische Mittel gebildet; vielmehr obliegt es der Fachlehrkraft - unter Berücksichtigung aller zentralen und pädagogischen Kriterien (wie z.B. der individuellen Lernentwicklung) – eine auf den jeweiligen Schüler bzw. die jeweilige Schülerin zugeschnittene Gewichtung zu wählen.