Sekundarstufe I: Latein

Fachspezifische Kompetenzen

Grundsätzlich sind alle Bereiche des Kernlehrplans mit den ausgewiesenen Kompetenzen zu berücksichtigen. Es handelt sich dabei in den Klassen 6 bis 9 um folgende Kompetenzen:

a) Sprachkompetenz
Sprachkompetenz meint, dass Schüler die Fähigkeit und Fertigkeit besitzen, in den drei Bereichen der Sprachkompetenz, nämlich Lexik, Morphologie und Syntax, Satzgliedfunktionen zu erkennen sowie Formen zu unterscheiden, zuzuordnen und zu bilden. Auf diese Weise eignen sich die Schüler genau die Techniken an, die sie als Fundament im Bereich der Übersetzungskompetenz benötigen.

b) Textkompetenz
Textkompetenz entwickelt sich von einfachen didaktisierten Texten (Lehrbuch) über anspruchsvolle didaktisierte Texte bis zur Originallektüre (9.2). Dabei geht es um die Vorerschließung eines Textes, seine Decodierung und Recodierung, auch Aussprache und Betonung und schließlich Interpretation.

c) Kulturkompetenz
Kulturkompetenz meint, dass der Erwerb der lateinischen Sprache eingebettet ist in ein Kennenlernen der antiken Kultur und deren Rezeption bis zur Gegenwart. Dazu gehören Kenntnisse zum römischen Alltag, Familie und Staat, Religion, Militärwesen sowie der Mythologie.

d) Methodenkompetenz
Methodenkompetenz bedeutet, dass die Schüler das an den Methodentage erworbene Wissen über Lern- und Arbeitstechniken selbstständig und kooperativ anwenden, sowohl beim Vokabellernen bei Übersetzungen, im Umgang mit Medien und komplexeren Themen.

Leistungsbewertung

Grundlegende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme am Lateinunterricht sind die regelmäßige Anfertigung von Hausaufgaben und die sorgfältige Führung von fachbezogenen Heften.
Die Leistungsbewertung berücksichtigt daneben die kumulative Entwicklung von Kompetenzen in diesen vier Bereichen. Das bedeutet, dass in Jahrgangsstufe 6 und 7 basale Kompetenzen in 8 und 9 in ausdifferenzierte und gefestigte Kompetenzen übergehen und die Leistungsmessung diese Progression angemessen berücksichtigt.

Die Lernprogression – und dementsprechend die Bewertung bezieht sich auf folgende Aspekte.

  • Umfang und Differenziertheit in den Teilbereichen der Sprachkompetenz
  • Umfang und Differenziertheit und Abstraktionsgrad in der Textkompetenz
  • Umfang und Differenziertheit und Sicherheit in der Kulturkompetenz
  • Umfang und Differenziertheit und Sicherheit in den Teilbereichen der Methodenkompetenz
  • Repertoire an kooperativen Arbeitsformen
  • Eigene Urteilsfähigkeit

Bewertung der schriftlichen Leistung

Kenntnisse und Fähigkeiten in allen Kompetenzbereichen sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Vorbereitung der Klassenarbeit

Überprüfungsformate:
Zweigeteilte Aufgabe mit Übersetzungstext (an den Inhalt der behandelten Lektionen angelehnt) und Aufgaben zu Grammatik, Textinterpretation und Sachwissen , Wertung im allgemeinen im Verhältnis 2:1.

Die Aufgaben beziehen sich im Regelfall auf den Zusammenhang des Übersetzungstextes. Jeweils eine Arbeit des Schuljahres kann als Vorerschließungsaufgabe mit anschließender Übersetzung oder als leitfragengelenkte Texterschließung geschrieben werden (vgl. Kernlehrplan Sek I).

Anzahl der Klassenarbeiten:
In Jahrgang 6 und 7 je sechs , in Jahrgang 8 fünf ( 1. Halbjahr 2 und 2. Halbjahr 3) und in Jahrgang 9 vier.

Bewertung der Sonstigen Mitarbeit

  • Vokabeltests
  • Grammatikabfragen: kurze schriftliche Übung zu ausgewählten grammatischen Phänomenen
  • mündliche Mitarbeit , z.B.

    • Vortragen der Hausaufgaben
    • Beiträge zum Unterrichtsgespräch (z.B. Übersetzungsvorschläge und ggf. deren Diskussion, Einbringen von grammatischen Kenntnissen unter der korrekten Verwendung der Fachterminologie)

  • Nachweis von Kenntnissen über die antike Welt
  • Referate, z.B.

    • als Vorbereitung der Exkursionen nach Kalkriese in 6 und Xanten in 7
    • über mythologische Themen (Götterwelt , antike Helden, wesentliche griechische und römische Sagen, historische Themen wie Staatsformen der Antike, Sklaverei etc.)

Mindeststandards: Erwartungen für eine "gute" Leistung
Vorbemerkung: Kontinuierliche gute Beteiligung am Unterricht sowohl innerhalb der einzelnen Unterrichtsstunde als auch über den gesamten Bewertungszeitraum hinweg.

Im Bereich Sprachkompetenz:

  • sichere Kenntnis der wichtigsten Bedeutungsvarianten der Vokabeln
  • klare Zuordnung der Signalteile der Verben, Substantive und Adjektive
  • präzise Bestimmung der Formen sowie Erkennen, Bilden und Übersetzen grammatischer Formen in angemessener Zeit
  • bei sich entwickelndem Formenreichtum und zunehmender sprachlicher Komplexität Nachweis der Orientierungsfähigkeit durch Unterscheidungs-, Umformungs- und Ergänzungsübungen
  • weitgehend sicheres Erkennen von Kongruenzen und der Vorrangstellung des Verbums
  • Einordnung satzwertiger Konstruktionen in ihrer Bedeutung im Kontext 

Im Bereich Textkompetenz:

  • Vorlesen von Texten mit richtiger Betonung und Aussprache
  • sichere Techniken zur Sinnerschließung
  • Anwenden von gelernten Übersetzungsmethoden
  • gute Kenntnisse der Metrik und stilistischer Figuren
  • regelmäßige Vergleiche zwischen besprochenen Texten und anderen Medien herstellen, z. B. antike Kunst, Gemälde, Filmausschnitte
  • Reflexion der Textaussage und Transfer auf heutiges Denken und Leben

Im Bereich Kulturkompetenz:

  • sichere Kenntnisse sowohl des antiken Alltagslebens als auch der historischen, politischen und militärischen Strukturen und deren Fachbegriffen
  • Herleitung und Erklärung von sprichwörtlichen Redensarten („Trojaner“, „Vetorecht“, „Kassandraruf“ etc.)
  • Selbstständiger Vergleich zwischen Antike und Moderne
  • solides Wissen über die antike Götterwelt und ihre Funktion, antike Helden, wesentliche griechische und römische Sagen

Im Bereich Methodenkompetenz:

  • Die Schüler verfügen über sichere Methoden zum Vokabellernen
  • sie können englische, deutsche und Fremdwörter mit Hilfe der lat. Vokabelkenntnisse erklären
  • können Satzstrukturen richtig visualisieren
  • eigenständig Wortfelder erstellen
  • Sie können sich problemlos Hilfe aus Lexika und PC (Internet) holen
  • Sie nutzen häufig Ableitungsmöglichkeiten zur Erschließung neuer Vokabeln
  • Sie erstellen sinnvolle Plakate zu ausgewählten Themen
  • Sie können sich selbstständig (s. Methodentag) auf die Klassenarbeit vorbereiten.

Mindeststandards: Erwartungen für eine "ausreichende" Leistung
Vorbemerkung: Seltene eigene Beteiligung am Unterricht, auf Nachfrage werden Basiskenntnisse nachgewiesen.

Im Bereich Sprachkompetenz:

  • Nicht genügend fundierte Kenntnis der wichtigsten Bedeutungsvarianten der Vokabeln
  • zögerliche Zuordnung der Signalteile der Verben, Substantive und Adjektive
  • Unsicherheit in der Bestimmung der Formen
  • bei sich entwickelndem Formenreichtum und zunehmender sprachlicher Komplexität Lücken in der Orientierungsfähigkeit bei Unterscheidungs-, Umformungs- und Ergänzungsübungen
  • größere Unsicherheiten beim Erkennen von Kongruenzen und der Vorrangstellung des Verbums
  • Schwierigkeiten bei der Einordnung satzwertiger Konstruktionen in ihre Bedeutung im Kontext

Im Bereich Textkompetenz:

  • Vorlesen von Texten mit teilweise fehlerhafter Betonung und Aussprache
  • Techniken zur Sinnerschließung sind nur wenig vorhanden
  • Schwierigkeiten beim Anwenden von gelernten Übersetzungsmethoden
  • Lückenhafte Kenntnis stilistischer Figuren
  • Wenig Reflexion der Textaussage und selten Transfer auf heutiges Denken und Leben

Im Bereich Kulturkompetenz:

  • Basiskenntnisse über das antike Alltagsleben und der historischen, politischen und militärischen Strukturen und deren Fachbegriffen sowie über die antike Götterwelt und ihre Funktion, antike Helden, wesentliche griechische und römische Sagen
  • Defizite beim Vergleich zwischen Antike und Moderne

Im Bereich Methodenkompetenz:

  • Die Schüler können englische, deutsche und Fremdwörter nur selten mit Hilfe der lat. Vokabelkenntnisse erklären
  • können Sätze nur teilweise richtig visualisieren
  • Wortfelder nur mit Hilfe des Lehrers oder der Mitschüler erstellen
  • Sie können sich Hilfe aus Lexika und PC (Internet) nur unter Anleitung holen