Sekundarstufe I: Sport

Fachspezifische Kompetenzen

Die Kompetenzbereiche 1-3 kommen in den einzelnen Unterrichtsvorhaben unterschiedlich zum Tragen; der Bereich 4 ist allem schülerischen sportlichen Handeln immanent.

1) Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz
Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz beinhalten einerseits die Fähigkeit, in sportlichen Handlungssituationen flexibel und genau wahrzunehmen, um daraus Handlungsentscheidungen abzuleiten. Andererseits ist dieser Kompetenzbereich eng verbunden mit Kompetenzen in den Bereichen psycho-physischer, technisch-koordinativer, taktisch-kognitiver und ästhetisch-gestalterischer Fertigkeiten und Fähigkeiten, um situationsangemessen erfolgreich handeln zu können.
Der Aufbau der Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz im Sportunterricht geht einher mit fachlichen Kenntnissen zum eigenen sportlichen Handeln, zum sportlichen Handeln im sozialen Kontext und zu Sport als Teil der gesellschaftlichen Wirklichkeit.

2) Methodenkompetenz
Die Methodenkompetenz beinhaltet grundlegende methodisch-strategische Verfahren, sportbezogene Informationen und relevantes Fachwissen zu beschaffen, aufzubereiten, zu strukturieren und anzuwenden.
Neben diesen methodisch-strategischen Verfahren umfasst dieser Kompetenzbereich auch die Fähigkeit zur sachgerechten Anwendung sozial-kommunikativer Verfahren, wie z. B. spezifischer sportbezogener Kooperationshandlungen.

3) Urteilskompetenz
Die Urteilskompetenz umfasst die kritische Auseinandersetzung mit dem erarbeiteten fachlichen und methodischen Hintergrundwissen und der erlebten sportlichen Wirklichkeit.
Die Schülerinnen und Schüler beurteilen eigenes sportliches Handeln und das der MitschülerInnen, das eigene sportliche Handeln im sozialen Kontext sowie die Anwendung und Nutzung methodisch-strategischer und sozial-kommunikativer Verfahren.

4) Beobachtbares Verhalten/Übergreifende Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler tragen zu einem Gelingen des Sportunterrichts bei, indem sie selbst- und mitverantwortlich sowie selbstständig handeln, Leistungswillen, -bereitschaft und Anstrengungsbereitschaft zeigen, Rahmenbedingungen mitgestalten und mitorganisieren, sowie mit Fairness, Kooperationsbereitschaft und –fähigkeit im Sportunterricht agieren.

Übergreifende Kompetenzen sind u.a. beobachtbar durch:

"Wir"
  • Helfe ich bei Auf- und Abbau?
  • Habe ich „Teamgeist“, d.h. lasse ich mich ohne zu Meckern einer Mannschaft zuteilen und schließe ich andere nicht aus?
  • Bin ich fair? D.h. halte ich mich an Regeln, gönne ich anderen den Sieg?
  • Nehme ich Hilfe an?
  • Gebe ich selber Hilfestellung?
  • Arbeite ich produktiv in der Gruppe?
"Ich"
  • Bin ich zuverlässig? (Pünktlichkeit, vollständige Ausrüstung, regelmäßige Teilnahme)
  • Bin ich bereit Neues auszuprobieren?
  • Übe ich konzentriert?
  • Strenge ich mich an?
  • Kann ich eigene Schwächen erkennen und überwinden? Zeige ich Lernzuwachs?
  • Bin ich bereit selbstständig mitzuwirken?
  • Arbeite ich verantwortungsvoll?
  • Bin ich zu Kommunikation bereit?
"Die Sache"
  • Wie gut beherrsche ich den bewegungs-/Lernbereich?
  • Zeige ich mein Wissen in Unterrichtsgesprächen?
  • Habe ich die notwendigen konditionellen/technischen/taktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten?

Gewichtung:
Der Bereich 1 geht zu etwa 60%, die Bereiche 2-4 zusammen zu etwa 40% in die Bewertung ein.

Bewertung der Sonstigen Mitarbeit

siehe fachspezifische Kompetenzen

Mindeststandards: Erwartungen für eine "gute" Leistung

Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz:

  • Die Bewegungshandlungen entsprechen den Aufgabenstellungen und werden weitgehend erfolgreich ausgeführt
  • Die Schülerinnen und Schüler verfügen über grundlegende Kenntnisse zum eigenen sportlichen Handeln und können diese reflektiert anwenden

Methodenkompetenz:

  • Die Schülerinnen und Schüler wenden grundlegende methodisch strategische Verfahren selbstständig und eigenverantwortlich an, und nutzen sozial-kommunikative Verfahren in nahezu allen sportlichen Handlungssituationen.

Urteilskompetenz:

  • Die Schülerinnen und Schüler schätzen das eigene Handeln und das der Mitschülerinnen und Mitschüler in verschiedenen sportlichen Handlungsfeldern selbstständig und situationsangemessen ein

Übergreifende Kompetenzen:

  • regelmäßige und aktive Teilnahme in den praktischen und theoretischen Unterrichtsphasen
  • fachbezogenes Engagement u. Leistungsbereitschaft

Mindeststandards: Erwartungen für eine "ausreichende" Leistung

Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz:

  • Die Bewegungshandlungen entsprechen teilweise den Aufgabenstellungen; die Anzahl erfolgreicher und nicht erfolgreicher Bewegungshandlungen ist annähernd gleich groß
  • Die Schülerinnen und Schüler weisen bei den grundlegenden Kenntnissen zum eigenen sportlichen Handeln Lücken auf

Methodenkompetenz:

  • Die Schülerinnen und Schüler wenden grundlegende methodisch strategische Verfahren nur mit starker Hilfe an, und nutzen sozial-kommunikative Verfahren nur in wenigen sportlichen Handlungssituationen.

Urteilskompetenz:

  • Die Schülerinnen und Schüler schätzen das eigene Handeln und das der Mitschülerinnen und Mitschüler in verschiedenen sportlichen Handlungsfeldern nur vereinfacht, oft nicht angemessen und unter starker Mithilfe ein.

Übergreifende Kompetenzen:

  • Bemühen um kontinuierliche Mitarbeit im Unterricht
  • erkennbare Leistungsbereitschaft auch in sportlichen Bereichen, die den eigenen Neigungen weniger entsprechen