Kunst am GaW

Wenn ich wüsste, was Kunst ist, würde ich es für mich behalten.
Pablo Picasso

Bildnerische Gestaltung spiegelt persönliche Formulierungen von Welterleben und Weltverständnis und ist somit eigene sinnlich gegenwärtige Wirklichkeit. Sie ist immer auch persönliche Aneignung der Wirklichkeit und persönlich bestimmte Mitteilung über sie.

Die Eigenart bildnerischer Gestaltung liegt - im Unterschied zu anderen Mitteilungen - wesentlich in der Stofflichkeit, ihrer Mitteilungsart, ihrer Ausgedehntheit und der Gleichzeitigkeit ihrer Merkmale, und ist so nur bedingt in Wortsprache zu erfassen. Daher müssen Bilder sinnlich wahrgenommen und unmittelbar anschaulich werden. (vgl. RL Kunst, S.12)

Bilder „wollen“ präsentiert werden! ... und den Kunstkolleginnen und -kollegen unserer Schule bieten sich dafür - neben den Ausstellungsflächen innerhalb des Schulgebäudes - unterschiedliche Möglichkeiten.

Seit diesem Frühjahr präsentieren wir im Rahmen des ersten Schüler-Eltern-Beratungstages im zweiten Schulhalbjahr eine Ausstellung, welche Unterrichtsergebnisse des laufenden oder vergangenen Schuljahres zeigt.

Zu sehen sind dabei zumeist grafische und malerische Arbeiten verschiedener Jahrgangsstufen, die während des Kunstunterrichts entstanden sind.

Produktion und Rezeption

„Die zentrale Aufgabe des Faches Kunst ist es, das Wahrnehmungs- und Ausdrucksvermögen der Schülerinnen und Schüler anzuregen, zu entwickeln, zu erweitern und ästhetisches Denken und Handeln auszubilden.“ (Kernlehrplan für das Gymnasium in NRW. Kunst. Ritterbach Verlag 2011, S. 9)

Produktion

Dieses geschieht im Bereich des bildnerischen Gestaltens durch sinnliche Erfahrungen. Im Umgang mit vielfältigen Materialien, Werkzeugen und Gestaltungsverfahren wird die Fähigkeit zum eigenständigen Entwickeln bildnerischer Lösungen von ersten Ideen, Skizzen und Entwürfen bis hin zum Präsentieren der Ergebnisse gelernt.

Im Folgenden zeigen wir zwei Projekte aus dem Kunstunterricht:

Rezeption

Ergänzend zum Produktionsprozess wird im theoretischen Anteil des Faches Kunst der Fokus auf das Entschlüsseln, Deuten und Verstehen von Kunstwerken gelegt. Dieses soll dabei anhand epochenübergreifender Beispiele durch zielführend strukturiertes Analysieren erlernt werden. Gestaltungskonzepte können zum einen auf deren Syntax und Semantik hin untersucht werden, zum anderen stehen die Werke aber auch immer als Zeugnisse einzelner Persönlichkeiten in gesellschaftlichen, historischen, sozialen und kulturellen Zusammenhängen. So kann von der Bildsprache ausgehend ein multiperspektivischer Blick auf den Gestaltungsvorgang auch fächerübergreifend Raum finden und zu nachhaltigen Diskussionen anregen. 

Kooperation mit außerschulischen Partnern

Ausstellungen von Schülerarbeiten im Stadttheater Bielefeld, im Museum Waldhof und in der Werkskantine, Bühnenbildkästen zum Thema Perspektive, ein Schauspielprojekt zu den Nibelungen, eine andere Art von Waldlehrpfad am Johannisberg, all das wird möglich durch die Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern, dem Theater Bielefeld, dem Naturkundemuseum, der Kunsthalle Bielefeld u.a. vielfältige Projekte beleben so den Unterrichtsalltag und ermöglichen einen regen und fruchtbaren Austausch zwischen Schule und Stadt. 

Im Rahmen unserer Kooperation mit dem Theater Bielefeld konnten in den vergangenen Jahren diverse Schülerarbeiten aus Oberstufenkursen zur Ausstellung gebracht werden. Frau Neumann-Tacke begleitet und initiiert dazu jährlich neue Projekte, die in einer kreativen Auseinandersetzung mit laufenden Theaterproduktionen bestehen.

Die Besondere Lernleistung im Fach Kunst

Haben Sie sich schon in freien Stunden gerne mit Kunst beschäftigt? Haben Sie schon immer gerne gezeichnet, gemalt oder figürlich gearbeitet?
Dann wäre es für Sie vielleicht eine Möglichkeit im letzten Jahr vor dem Abitur in diesem Bereich eine Besondere Lernleistung zu erstellen. Diese Besondere Lernleistung wird dann im Abschlusszeugnis wie ein 5. Abiturfach gewertet.

Geboten wird dafür:

  • eine intensive fachliche Betreuung durch eine Kunstlehrerin /einen Kunstlehrer,
  • einen geeigneten Rahmen, um die eigene künstlerische Arbeit vorzustellen und
  • eine schulische Öffentlichkeit, die der Arbeit mit Aufgeschlossenheit und Interesse begegnet.

Die Arbeit zur Besonderen Lernleistung kann auch unabhängig von einer Teilnahme am Unterricht erstellt werden. Sie können eine solche Arbeit anmelden, auch wenn Sie das Fach Kunst bereits als 3. oder 4. Fach im Abitur haben.

Erwartet wird dann:

  • dass Sie spätestens am Anfang des 2. Halbjahres der Q1 eine schriftliche Absichtserklärung zur Durchführung der Besonderen Lernleistung im Fach Kunst bei der Schulleitung oder einem/einer Kunstlehrer/in einreichen,
  • dass Sie am Ende des 2. Halbjahres der Q1 Ihr Ausstellungskonzept und aktuelle Arbeitsproben vor einem Fachgremium von drei Kunstlehrern/innen verteidigen,
  • dass Sie nach der Zulassung zur Besonderen Lernleistung durch ein Fachgremium im letzten Jahr Ihrer Schulzeit (in der Q2) eine Ausstellung mit mehreren Arbeiten zu einem Thema erstellen
  • dass diese Ausstellung aufgebaut wird,
  • dass Sie ein Fachgremium von drei Kunstlehrern/innen durch diese Ausstellung führen und
  • dass Sie einen schriftlichen Begleittext, etwa im Umfang einer Hausarbeit, verfassen, in dem Sie die Planung der Arbeiten, die Reflexion zu den eigenen Arbeiten und kunstgeschichtliche Bezüge darlegen.

Kunst in der Oberstufe

Seit den Anfängen der abendländischen Kultur gehört der bildende Ausdruck zum Menschen. Besonders in unserer modernen Kommunikationsgesellschaft haben visuelle Informationen einen hohen Stellenwert und an Bedeutung sehr gewonnen. Sie sind durch die Medien allgegenwärtig, jederzeit verfügbar und beeinflussen uns mehr als uns bewusst ist. Die analytische und die praktische Auseinandersetzung mit diesen komplexen Bildwelten ist Thema des Faches Kunst. Dabei steht zum einen die Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbst, zum anderen die mit der uns umgebenden Welt im Vordergrund. Dies geschieht stets in theoretischer und praktischer Hinsicht, weil gerade im Fach Kunst beide Bereiche sich wechselseitig durchdringen und ergänzen. Kunstgeschichtliche, psychologische, kunstphilosophische, soziologische und handwerkliche Anteile verbinden sich und machen den ganzheitlichen Charakter des Faches aus. In der Oberstufe tritt der wissenschaftspropädeutische Anteil des Arbeitens stärker hervor und bereitet auf Abitur und mögliches späteres Studium vor.

Methoden

Im Fach Kunst verbinden sich kunstgeschichtliche, kunstphilosophische, kunstsoziologische und kunstpsychologische Aspekte miteinander. Praxis und Theorie durchdringen und ergänzen sich dabei, sodass affektive und kognitive Zugänge einander sinnvoll ergänzen können. Rezeption, Produktion und Reflexion sind wesentliche Bestandteile des künstlerischen Arbeitens nicht nur in der Oberstufe. Das einerseits klassisch analytische Vorgehen bei der Bildanalyse wird hier erweitert durch praktische Zugangsweisen, die tiefere und nachhaltigere Erkenntnisse geschichtlicher und gesellschaftlicher Zusammenhänge und ihrer künstlerischen Ausdrucksformen ermöglichen und letztlich das spezifische kreative Arbeiten dieses Faches ausmachen.
An unserer Schule wird Kunst in der Oberstufe als dreistündiger Grundkurs im Rahmen des künstlerischen Fächerkanons angeboten und kann als 3. oder 4. Abiturfach gewählt werden. Im Rahmen der Besonderen Lernleistung besteht außerdem die Möglichkeit, eine umfangreiche und anspruchsvolle gestalterische Arbeit, für die man sich qualifizieren muss, in die Abiturprüfung einzubringen

Inhalte

Die obligatorischen Vorgaben zum Zentralabitur finden sich unter:
www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/abitur-gost/faecher.php