Unsere Schule, das Gymnasium am Waldhof, konnte sich den „Theater macht Schule“-Preis sichern und somit auch ein Preisgeld von rund 600 Euro. Der seit 14 Jahren laufende Wettbewerb belohnte bis vor Kurzem jedes Jahr eine Schule mit besonders hohem Theater-Engagement. Dazu zählt zum Beispiel eine hohe Anzahl an Theaterbesuchen. In der Coronazeit musste alles jedoch eine Zeit lang pausiert werden, also ist die diesjährige Veranstaltung die erste seit fünf Jahren. Möglich gemacht wird das Projekt von einer seit 2010 bestehenden Partnerschaft zwischen dem Stadttheater und Bielefelder Schulen, welche unter anderem günstigere Ticketpreise und Workshops unterstützt.
Das Ziel des Projekts ist vor allem das Wecken und Teilen von Theaterbegeisterung für jeden, besonders für junge Menschen. Außerdem gibt es auch Schülerscouts, die für die Vermittlung beider Seiten verantwortlich sind. Um einen Eindruck aus nächster Nähe zu bekommen, haben wir als Waldhof-Redaktion (Sena und Isabel) die Preisverleihung besucht:
Es ist Mittwoch um 18 Uhr und wir stehen beim Theater am Alten Markt. Vor der Tür des Gebäudes hat sich schon eine kleine Gruppe an Leuten angesammelt und man spürt die belebte Atmosphäre. Viele fremde Gesichter und Stimmen sind um uns herum. Zeit für Aufregung bleibt aber nicht, denn kurz darauf werden wir von Frau Neumann-Tacke begrüßt. Sie ist am GaW durch die Fächer Deutsch und Kunst bekannt und hat sich netterweise bereit erklärt uns bei der Veranstaltung zu begleiten. Als Kontaktlehrerin hat sie damals bei der Einführung der Partnerschaft mitgewirkt und beschreibt sich selbst als sehr stolz und glücklich, die Theaterwelt sowie deren Eindrücke mit ihren Schüler*innen teilen zu dürfen. Sie ist jedoch nicht allein, mit ihr erscheint auch Nayeli Biehl, sie ist als Schülerscout hier. Auch die Scouts haben die Chance, an diesen Abend Urkunden für besondere Leistungen zu erhalten, deswegen sind auch einige von ihnen anwesend. Außerdem treffen wir auf Frau Rehnelt und unsere Schulleiterin Frau Brauneis. Letztere zeigt sich sehr erfreut über die Neuaufnahme des Projekts nach der langen Pause.
Kurze Zeit später werden wir in einen von Gesprächen und Gelächter gefüllten Raum geführt. Hier ist so ziemlich jeder große Name der Theaterwelt aus Bielefeld zu finden. Zwischen Schülerscouts und Fördervereinen kommen uns auch zahlreiche Theaterpädagog*innen entgegen. Eine gute Stimmung ist bei so viel Interesse also zu erwarten. Die Atmosphäre, welche im Vorraum laut und belebt war, ändert sich, als wir in den kleinen Theatersaal geführt werden, hin zu aufmerksam und interessiert.
Besonders ins Auge fällt in diesem Raum das interessante Bühnenbild: ein schrägaufgebautes Plateau, beleuchtet von grünen Lichtern.
Kurz nachdem wir uns gesetzt haben, eröffnet eine energievolle Einleitung das Geschehen. Aber wie sollte es auch anders sein? Denn geleitet wird die Preisverleihung von den Theaterpädagog*innen Jan Hille und Lena Börner. Durchgehend spürt man den künstlerischen Geist der Veranstaltung und mit gelegentlichen Witzen und komödiantischen Szeneneinlagen wie aus „Die Optimistinnen“ und „Don Giovanni“ bleibt dieser Geist auch immer guter Laune. In Form von Präsentationen und Bildern wird uns außerdem die Größe des Projektes vor Augen geführt. Es gibt zahlreiche Partnerschulen und Scouts, durch welche allein in diesem Jahr 10.519 Karten verkauft wurden – unglaubliche Zahlen, welche alle Mitwirkenden mit Stolz erfüllen.
Bevor unsere Schule ausgezeichnet wird, werden auch einige Schülerscouts mit Urkunden und Büchergutscheinen belohnt. Die 18-jährige Hannah erzählt: „Das Theater bringt auf unterschiedliche Arten unglaubliche viel Menschen zusammen. Es ist ein Teil von mir.“
Auch die Fördervereine beschreiben das Theater als „vielfältig, offen und empathisch“.
Im späteren Verlauf des Abends sprechen wir ebenfalls mit den ausgezeichneten Scouts Frida Friese und Lilian Halle, die eingestehen, bezüglich der Verleihung nervös gewesen zu sein.
Dann ist es endlich soweit. Nach der Verkündung des 3. und 2. Platzes an das Maria-Stemme-Berufskolleg und die Laborschule betreten Frau Brauneis und Frau Neumann-Tacke die Bühne. Mit rund 105% der Schülerschaft als Theaterbesucher haben wir die Laborschule mit 101% knapp überholt und somit wird die „alte Tradition“ des Gewinnens an unserer Schule weitergeführt. Auf der Plattform stehend lobt Frau Brauneis vor allem die „tollen Inszenierungen und hervorragenden Workshops“, bevor die Preisverleihung mit einem herzlichen Dank sowie einem Gruppenfoto ein Ende findet.
Zuletzt haben wir noch die Möglichkeit, auf den Moderatoren des Abends, Jan Hille, zuzukommen, welcher sich als sehr zufrieden über den Abend zeigt. Laut ihm ist es „immer schön, alles zusammenzuflicken und, dass alle zusammenarbeiten“. Auch mit der JungPlusX-Leitenden Martina Breininger sprechen wir. Sie äußert sich zu der Pause in der Coronazeit, welche laut ihr zwar schwer und langsam zu überwinden war, aber nach der Pause zu mehr Wertschätzung alltäglicher Arbeit im Kollegium führte.
Nach der Veranstaltung werden viele Glückwünsche und Worte der Wertschätzung an die Preisträger ausgesprochen und selbst nachdem wir das Theater verlassen haben, hört man noch die belebten Gespräche der Leute. Aber nicht nur die Gewinner erhalten an diesem Abend einen Preis, auch uns wurde eine neue Welt eröffnet und falls ihr auch Lust habt euch in dieser zu verlieren, wendet euch gerne an die neuen Schülerscouts Nayeli Biehl, Abiragaou Firdaous, Bjorn Bohde oder Ava Szagun, diese werden euch weiterhelfen!
Quellen:
Frau Neumann-Tacke, Frau Brauneis, Martina Breininger, Jan Hille, Frida Friese und Lilian Halle
Sena Basuslu und Isabel Araya Betsch (beide Jahrgang 8)
von der Waldhof-Redaktion