Ist das Musik oder kann das weg?

15. Januar 2017: Wie schön Rauschen und Jaulen klingen können, zeigte sich, als nach beinahe zwanzig Jahren die Orgel in unserer Aula aus ihrem Dornröschenschlaf erwachte und mit Hilfe des immer noch funktionsfähigen Motors Luft durch die zugestaubten, verdreckten, verstopften und vor allem fürchterlich verstimmten Pfeifen jagte. Wie der „König der Instrumente“, so Mozart die Orgel einst nannte, klang das gar nicht, aber die Frage nach der Entsorgungsnotwendigkeit war verworfen, vielmehr die Idee der Orgelsanierung geweckt; diese fand vor allem unter den nicht wenigen Orgel spielenden Kolleginnen und Kollegen große Begeisterung.

Eine Orgel von Kleuker, so der Name des Orgelbauers, ist tropensicher gebaut, was Unverwüstlichkeit bedeutet, und so konnte nach kurzer Erstinspektion durch einen Orgelbauer festgestellt werden, dass die Orgel noch recht gut in Schuss war, allerdings viele Dichtungselemente derart porös waren, dass es doch einiger Reparaturarbeiten bedurfte. Nach einem intensiven Austausch mit der Stadt erfolgte im Juni die Finanzierungszusage, sodass die Orgelbaufirma Mathias Johannmeier seit dem 1. Juli die Orgel saniert. Nach den Sommerferien kann diese dann bespielt werden, und nach ersten Eingewöhnungs- und Übungswochen kann die Orgel auf dem Weihnachtskonzert zum ersten Mal Konzertreife zeigen.

In den nächsten Jahren freuen wir uns auf die Orgel als Konzert- und Schulinstrument. Sie kann dabei als Soloinstrument zeigen, dass eine Orgel auch außerhalb der Kirche ein tolles Instrument ist. Weiterhin wird sie hier und da unsere Bigband unterstützen. Aber auch im Unterricht kann sie im Bereich der Instrumentenkunde Berücksichtigung finden. Aus diesem Grund bleiben die verdeckenden Lamellen fortan abgebaut. Der Blick auf die untypisch angeordneten und kurios verbauten Pfeifen sollen Zeuge der Orgelbauphilosophie Kleukers sein: Pragmatik und Wartungsarmut waren ihm wichtig – und sind der Grund, dass die Orgel bald zu ihrem neuen Klang findet.

 

Text: Frank Weritz

Fotos: Jendrik Kiel und Teresa Burdich, Waldhof-Redaktion