Künstliche Intelligenz trifft auf Latein und wird ein voller Erfolg: Zweiter Platz beim Bundeswettbewerb Sprachen Latein in Münster für das Gymnasium am Waldhof

Inzest, Verrat, Muttermord. Dies sind vermutlich nicht die Taten, die man aus dem Lateinunterricht mit den römischen Kaisern verbindet. Gerade deshalb haben die Schüler des Gymnasium am Waldhof Matti Brüning, Ertunc Cicek, Tom Heck, Alex Kesting, Jonathan Rose und Anton Wittmann (alle aus dem 10. Jahrgang) es sich zur Aufgabe gemacht, eben diese weniger rühmlichen Überlieferungen zu besingen. Über ein Jahr recherchierten die Zehntklässler dazu im Rahmen einer AG viele brisante Informationen über die Kaiser der Julisch-Claudischen Dynastie, fassten diese in einem Songtext zusammen und übersetzten sie ins Lateinische. So entstanden 5 Strophen, in denen in kurzer Abfolge eine schockierende Information der nächsten folgt. Jede Strophe knüpft sich dabei einen der ersten fünf römischen Kaiser vor.

 

Als Melodie zu dem Text fiel die Wahl auf den 80er Jahre Popsong „We didn´t start the fire“ von Billy Joel. Von dem Original ist allerdings nur noch der Titel geblieben. „Ignes non accendimus“ tauften die Schüler ihr Stück und entschieden sich, ihre Version zu einem Musikvideo zu erweitern und das Werk beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen Latein einzureichen.

Das Videomaterial erstellte die AG mithilfe kreativer Künstlicher Intelligenz. Zu jedem Vers des Liedes sollte die KI Bilder erstellen, in denen die jeweiligen Taten der Kaiser abgebildet sind. Dass die KI dabei auch ihre Schwächen hat und sich Fehler auf den erstellten Bildern nicht vermeiden lassen, erkannten die Schüler schnell. So findet man auch in der Endfassung antike Soldaten, die mit einem mittelalterlichen Schwert kämpfen. Die AG nimmt es mit Humor: „Es ging uns bei dem Projekt vor allem um die lateinische Sprache. Die sollte fehlerfrei sein“, erklärt Herr Roloff, betreuende Lehrkraft der AG.

Das sah auch die Jury des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen so und honorierte die Arbeit bei der Preisverleihung im Schillergymnasium Münster am 28.05.24 mit einem zweiten Platz auf Landesebene. Neben einer Urkunde und Sachgeschenken wurde die Arbeit zusätzlich mit einem Preisgeld aus den Mitteln des „Gerhard-Kneißler-Fonds“ gewürdigt. Antike Sprache und Moderne KI funktionieren also zusammen, sehr erfolgreich sogar.

 

 

Schulleiterin Caro Brauneis mit Nils Roloff und den Mitgliedern der AG im Schillergymnasium

AG-Leiter Nils Roloff mit den Mitgliedern der AG nach der Preisverleihung