Neulich im Physikunterricht: Schiffe und Kräfte

Dass man Luftballons und Brausetabletten nicht nur auf Kindergeburtstagen nutzen kann und dass einige Dinge in der Theorie richtig sind, aber noch nicht für die Praxis taugen, lernten vor kurzem die Schülerinnen und Schüler der 8a und 8b vom Gymnasium am Waldhof.

Diese hatten sich in den letzten Wochen mit dem Thema "Kraft" beschäftigt. Aus diesem Grund hatten die Schülerinnen und Schüler von ihrer Lehrerin Frau Dr. Künkemeier die Aufgabe bekommen, ein Boot mit einem sogenannten "Rückstoßmotor" zu bauen. Dazu gab es Beispiele im Physikbuch. All die entstandenen Styroporboote hatten unterschiedliche Antriebsweisen: Es wurden z. B. Wasserdampf, Luft oder eine Brausetablette genutzt.

Jedes Boot wurde rechtzeitig fertiggestellt und abgegeben und schon am selben Tag ausprobiert. Dafür ging die Klasse zum Wasserbecken an der Bielefelder Kunsthalle. Eins nach dem anderen wurden die Boote aufs Wasser gelegt − leider blieb der erhoffte Erfolg aus, denn die Praxis ist offenbar komplizierter als die Theorie:

Ein Boot kippte um, mehrere fuhren ein kurzes Stück geradeaus, fingen jedoch an, sich im Kreis zu drehen, während andere sich fast gar nicht bewegen. Zwei Boote fielen jedoch auf: Eins davon war ein mit Luftballon angetriebenes Boot, was ein gutes Stück "planmäßig" fuhr. Das zweite Boot wurde vor Ort so modifiziert, dass es nicht nur einen Brausetabletten-Antrieb hatte, sondern auch zusätzlich einen Dampfantrieb. "Benedikt II" schaffte es, über 50 cm weit zu fahren, was ihm den ersten Platz im klasseninternen Wettbewerb sicherte.

Die Klasse 8a verfolgte das gleiche Projekt, jedoch wurden die Boote vor der eigenen Haustür auf der Lutter getestet. Hier gab es andere Probleme, so bereiteten hier die Strömung und die Steine Schwierigkeiten.

Dennoch: Alle Gruppen hatten das sogenannte "Rückstoßprinzip" erfolgreich umgesetzt. Wenn sich die Brausetabletten auflösen, wird Gas gebildet. Wenn dies dann durch ein kleines Loch in der Filmdose nach hinten entweicht, wirkt die Gegenkraft dann in die entgegengesetzte Richtung und beschleunigt das Boot.

Und: Theoretisch und praktisch hatten alle ihren Spaß!





Der Beitrag entstand unter Mitarbeit von Lotta Topel und Klaas Lüttge (beide 8b).

Fotos: Birgit Künkemeier