17. Fortbildungskonzept

Der Lehrerfortbildung kommt für die dauerhafte Stärkung der Leistungsfähigkeit von Schulen eine bedeutende Rolle zu. Durch die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen sollen die Kolleginnen und Kollegen in Übereinstimmung mit den sich verändernden gesellschaftlichen Anforderungen in die Lage versetzt werden, ihre fachlichen und pädagogischen Kompetenzen weiterzuentwickeln.

Lehrerinnen und Lehrer, die sich fort- und weiterbilden, sind deshalb eine Voraussetzung für eine gelingende Schul- und Unterrichtsentwicklung. Fortbildungen sollen dabei sowohl der Schul- und Unterrichtsentwicklung, als auch dem Fortbildungsbedarf und den Fortbildungswünschen, den Interessen sowie den Anliegen der Kolleginnen und Kollegen Rechnung tragen.

Das vorliegende Fortbildungskonzept soll dem Gymnasium am Waldhof den Rahmen für eine Fortbildungsplanung geben, die sich an der qualitativen Weiterentwicklung unserer Schule orientiert.

Säulen der Fortbildungsplanung

Die Fortbildungskonzeption im System Schule ruht im Wesentlichen auf drei tragenden Säulen; so sind in diesem Kontext die individuellen Fortbildungen auf der Ebene der einzelnen Kolleginnen und Kollegen, die gruppenspezifischen Fortbildungen auf der Ebene von Fach- oder Funktionsgruppen innerhalb des Kollegiums sowie die übergreifenden Fortbildungen auf Ebene des Gesamtkollegiums zu nennen.

Individuelle Fortbildungen richten sich nach dem ganz spezifischen Fortbildungsbedarf sowie den Fortbildungswünschen und Interessen jeder einzelnen Kollegin und jedes einzelnen Kollegen. Dabei spielt die Weiterentwicklung des persönlichen Unterrichts auf der einen Seite sowie auf der anderen Seite die Fortbildung im Rahmen von Funktionsstellen, d.h. von Aufgaben, die neben dem Unterricht für z.B. die Schulorganisation übernommen werden, eine wesentliche Rolle.

Gruppenspezifische Fortbildungen finden zumeist in den Fachgruppen der einzelnen Fächer statt und stellen eine gemeinschaftliche Weiterentwicklung der fachlichen sowie fachunterrichtlichen Arbeit in den Vordergrund. Schulentwicklungsthemen, welche sich auf besondere Weise auf die Arbeit von einzelnen Fachgruppen niederschlagen, können hier ebenfalls Gegenstand sein. Fortbildungen innerhalb von Funktionsgruppen richten sich an Kolleginnen und Kollegen, die gemeinschaftlich Aufgaben neben dem Unterricht für z.B. die Schulorganisation wahrnehmen.

Auf der Ebene des Gesamtkollegiums finden Fortbildungen insbesondere im Rahmen der pädagogischen Tage statt. Hier stehen Themen im Fokus, welche aus der aktuellen Schulentwicklung erwachsen, die allgemeine Schulentwicklung oder die Unterrichtsentwicklung einer jeden einzelnen Kollegin und eines jeden einzelnen Kollegen betreffen und somit übergeordnet dem gesamten Kollegium zugänglich gemacht werden sollen.

Für eine gelingende Schul- und Unterrichtsentwicklung ist das koordinierte und aufeinander abgestimmte Verbinden dieser drei Säulen der Fortbildungsplanung unerlässlich.

Ermittlung des Fortbildungsbedarfs im Allgemeinen

Der Fortbildungsbedarf der Schule ist übergeordnet ausgerichtet auf die sich verändernden schul- und bildungspolitischen Entwicklungen und den sich daraus ergebenden Handlungsbedarf an den Einzelschulen. Er ergibt sich ferner aus der Weiterentwicklung des Schulprogramms und damit aus der Arbeit des Schulentwicklungsgremiums und den sich dort in der Zusammenarbeit zwischen Schulleitung, Kollegium, Schülerschaft und Elternschaft ergebenden Akzenten. Weiterhin ist er anzulehnen an die Fortbildungswünsche und die Interessen der Kolleginnen und Kollegen mit Blick auf für die Schule notwendige oder förderliche Maßnahmen.

Schritte der Fortbildungsplanung im Besonderen

Am Gymnasium an Waldhof wird die Fortbildungsplanung, insbesondere in Hinsicht auf übergeordnete Fortbildungsthemen sowie die pädagogischen Tage, durch den Fortbildungskoordinator durchgeführt. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit der Schulleitung und der Schulentwicklungsgruppe sowie unter Berücksichtigung des Kollegiums. Insbesondere Letzteres ist durch weitgehende Transparenz sowie die Möglichkeit der Mitbestimmung (etwa in Form regelmäßiger Erhebungen der Fortbildungsanliegen) umfassend einzubinden.

Zentrale Fragen im Rahmen der Fortbildungsplanung sind:

  • Zu welchen Themen sind Fortbildungen erforderlich?
  • Welche Themen sind in schulinternen Fortbildungsveranstaltungen zu bearbeiten?
  • Welche zeitlichen, finanziellen und personellen Ressourcen sollen für die Fortbildung aufgewendet werden?
  • Welche zeitlichen, finanziellen und personellen Ressourcen stehen zur Verfügung?
  • Welche (internen oder externen) Fortbildungsangebote kommen in Frage?
  • Wie können Fortbildungsergebnisse in der Schule bekannt gemacht und effektiv umgesetzt werden?
  • Wie kann die Qualität der Fortbildungen bewertet werden?

Organisatorische Bedingungen von Fortbildung

Im Interesse der Lernzeit unserer Schülerinnen und Schüler erfolgen Fortbildungsmaßnahmen nach Möglichkeit außerhalb der Unterrichtszeit. An zwei Tagen im Schuljahr findet in der Regel zudem ein so genannter pädagogischer Tag für alle Kolleginnen und Kollegen statt, diesen Tag nutzen die Schülerinnen und Schüler als Studientag und sie bekommen im Allgemeinen Aufgaben für das eigenständige Arbeiten an Stelle des Fachunterrichts aufgetragen. Diese pädagogischen Tage ermöglichen das Arbeiten an für das Gesamtkollegium relevanten, übergeordneten Themen.

Abhängig von der thematischen Schwerpunktsetzung, können Fortbildungen intern, d.h. durch sach- und fachkundige Kolleginnen und Kollegen durchgeführt werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn zuvor entsprechende individuelle Fortbildungen stattgefunden haben, deren Ergebnisse und Erkenntnisse die Kolleginnen und Kollegen als Multiplikatoren in das Gesamtkollegium, die Fachgruppen oder die Funktionsgruppen einbringen können. Weiterhin können Fortbildungen durch externe Partner durchgeführt werden, welche dann entweder an der Schule oder bei den externen Partnern stattfinden. Dabei wird auf kommerzielle Anbieter aus dem universitären Kontext oder aus spezialisierten Instituten und Akademien für Lehrerfortbildung genauso zurückgegriffen wie z.B. auf Fortbildungsangebote des Kompetenzteams der Stadt Bielefeld, der Unfallkasse NRW oder der Johanniter.

Die Herausforderung für die Fortbildungsplanung ergibt sich aus einer zielgenauen, kostengünstigen und sachangemessenen Auswahl der auf dem Fortbildungsmarkt angebotenen Maßnahmen; sie liegt darüber hinaus in der Implementierung der Fortbildungsergebnisse in den Schulalltag und in der Überprüfung ihrer Funktionalität für den Unterricht. Themen werden also je nach inhaltlicher Ausrichtung und beteiligten Kolleginnen und Kollegen in der Schulentwicklungsgruppe, der Lehrerkonferenz, Fachgruppen oder anderen betroffenen Gremien wieder aufgegriffen, weiterentwickelt und reflektiert.

Evaluation der Fortbildungen

Die Entscheidungen im Rahmen der Fortbildungsplanung bis hinein in die Phase der Implementation unterliegen Überprüfungsverfahren (Fragebogen Lehrer/-innen, Fragebogen Schüler/-innen, Erfahrungsberichte aus den Fachkonferenzen und Gesamtkonferenzen).

Überprüft wird,

  • ob die Fortbildungsmaßnahme den im Vorfeld entstandenen Ansprüchen und Erwartungen inhaltlich und fachlich gerecht werden konnte,
  • ob die Fortbildung mittelfristig ihren Niederschlag im Schul- und Unterrichtsalltag gefunden hat - ob diese Implementation der Fortbildungsergebnisse in den Schul- und Unterrichtsalltag das gehalten hat, was man sich im Planungsstadium versprochen hat
  • wie auf Basis der bisherigen Ergebnisse der Fortbildungsmaßnahmen die zukünftige Fortbildungsplanung in Abstimmung mit dem Schulprogramm weiter auszurichten ist.

Bei der Evaluation der Fortbildungsmaßnahmen arbeiten der Fortbildungskoordinator und der etwaige Evaluationsbeauftragte der Schule eng zusammen. Ziel ist es, die zukünftige Fortbildungsplanung weiterzuentwickeln und zu optimieren, um den größtmöglichen Ertrag für Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie die Leistungsfähigkeit der Schule zu gewährleisten.

Konkrete Themen der Fortbildungsplanung

Hinweise zu konkreten Themen der Fortbildungsplanung finden sich im dynamischen Teil des Schulprogramms.