Deutsche SchülerAkademie Roßleben 2018 – ein Erfahrungsbericht

Innenhof der Klosterschule Roßleben

Mitschrift zu den Grundlagen der Differentialgeometrie

Für ExpertInnen: Seifenfilmmodell der Scherkfläche

Diesen Sommer verbrachte ich 16 Tage in Roßleben, einer Stadt in Thüringen, wo ich an der Deutschen SchülerAkademie teilnahm. Ich wurde von unserer Schule vorgeschlagen, wobei man sich dort auch selbst bewerben oder durch einen Schülerwettbewerb vorgeschlagen werden kann. Ich war mir erst nicht ganz sicher, ob ich da mitmachen will, da die Akademie während der Sommerferien stattgefunden hat und ich auch nicht wusste, was auf mich zukommt, aber ich habe mich dann doch entschieden, es zu versuchen. In Deutschland gibt es mehrere solcher Akademien, die jeweils sechs Kurse aus verschiedensten Themenbereichen anbieten. Einige Wochen, nachdem ich meine Wunschthemen eingereicht hatte, erhielt ich eine Zusage für meinen Erstwunsch, den Kurs „Differentialgeometrie“ in der Akademie in Roßleben. Die Akademie nutzt dabei die in den Sommerferien leere Klosterschule, in deren Internat ich in der Zeit mit den weiteren rund 100 TeilnehmerInnen wohnte. Neben meinem Kurs gab es noch fünf andere: „Quanteninformationstheorie“, „Surfen am Limit – Die Ökonomie des Telekommunikationssektors“, „Bin ich, was ich spreche?“, „Rechtfertigung, Kritik und Grenzen von Toleranz“ und „Punk“. Es kamen also Personen mit sehr unterschiedlichen Interessen zusammen. Mein Kurs wurde von einem Physik-Doktoren und einem Mathematik -Doktoranden geleitet, die uns in die Grundlagen der Differentialgeometrie einführten, damit wir uns später mit der Berechnung und Untersuchung von sogenannten Minimalflächen und ihrer Krümmung beschäftigen konnten. Diese Minimalflächen kann man sich als Flächen vorstellen, die sich bei Seifenfilmen bilden, die von einem festen Rand begrenzt werden. Außerhalb der Kurse hatten wir jedoch viel Freizeit, die wir größtenteils selbst gestalten konnten und dabei zum Glück nicht durch Ruhe- oder Schlafenszeiten begrenzt wurden. Auf dem großen Gelände konnte man unter anderem Fußball, Tennis, Basketball oder Volleyball spielen, aber uns stand auch eine große Sporthalle zur Verfügung. Die Angebote wurden von uns Teilnehmern gestaltet und reichten von Brettspiel- und Filmabenden, Tangokursen, Backen, Japanisch- und Mandarinkursen und Sportturnieren bis hin zum Betrachten vom Mars und Saturn durch Teleskope, die speziell für uns angeschafft wurden. Außerdem gab es viele Möglichkeiten Musik zu machen, ob in kleineren Bands, an einem der vielen Klaviere oder im Chor. Im Programm waren auch Ausflüge, wie Fahrten nach Weimar oder Leipzig, eine Kanufahrt oder eine Radtour und abschließend ein Ultimate-Frisbee-Turnier zwischen den Kursen. Gegen Ende der Akademie sollten wir, neben den eigentlichen Kursen, zusätzlich an einer Dokumentation arbeiten, die einen bestimmten Bereich unseres Kurses beschreibt, sodass am Ende eine wissenschaftliche Arbeit zu allen Themen der Kurse entstanden war. Am Tag vor der Abfahrt gab es einen bunten Abend, an dem eingeübte Musikstücke und anschließend von den einzelnen Kursen für die Leiter vorbereitete Sketche vorgestellt wurden. Insgesamt kann ich sagen, dass die Akademie eine sehr gute und interessante Erfahrung für mich war, auch wenn die Arbeit in den Kursen und an der anschließenden Dokumentation nicht immer leicht und oft sehr zeitaufwendig war. Man hat aber auf jeden Fall viel erlebt in dieser Zeit und viele neue Menschen aus ganz Deutschland kennengelernt, die nicht, wie man zuerst vermuten könnte, alle langweilig sind und nicht genug von Schule bekommen. Viele halten auch nach der Akademie weiterhin Kontakt zueinander. Ich habe mich zum Beispiel in den Herbstferien mit einigen Teilnehmern für ein Wochenende wieder in Frankfurt getroffen und im November gibt es schon ein erstes offizielles Nachtreffen in Würzburg. Ich kann also allen (die aktuell die EF oder Q1 besuchen) nur dazu raten, sich zu überlegen, ob es nicht etwas für sie oder ihn wäre. Alle Infos dazu findet man auf der Website der Akademie.

Arthur Kniazev, Q2