8. Beratung

„Beratungstätigkeit ist grundsätzlich ebenso wie Unterricht, Erziehen und Beurteilen Aufgabe aller Lehrerinnen und Lehrer.“ (§4, Abs. 1 und §8, Abs. 1 ADO – BASS 21-02 Nr. 4)

Im Hinblick auf den Erziehungsauftrag der Schule, bei dem Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsfindung eine wichtige Rolle spielen, versteht sich Beratung als ein Instrument, die Entfaltung von Lernpotentialen und die Erziehungsarbeit zu unterstützen.

Beratung erfolgt an unserer Schule auf vielen verschiedenen Ebenen. Sie umfasst zum einen den Bereich der Schullaufbahnberatung in den verschiedenen Jahrgangsstufen durch das Unterstufen-, Mittel- und Oberstufenteam, die Berufswahlberater sowie Verbindungslehrer/-innen.

Die einzelnen Teams und Akteure haben folgende Aufgabenbereiche:

Unterstufenteam

  • Übergangsberatung Grundschule - Gymnasium
  • Zweite Fremdsprache zu Beginn der sechsten Klasse
  • Schul- oder Schulformwechsel, ggf. Kontaktvermittlung zu Schulen anderer Schulformen
  • Beratung bei Lernschwierigkeiten und Ordnungsverstößen
  • Schullaufbahnberatung
  • Beratung der Klassenleitungen und der Klassenteams
  • Neuaufnahmen (Unterstufe)

Mittelstufenteam

  • Schullaufbahnberatung
  • Wahlpflichtbereich, Abschlüsse
  • Schul- oder Schulformwechsel, ggf. Kontaktvermittlung zu Schulen anderer Schulformen
  • Beratung bei Lernschwierigkeiten und Ordnungsverstößen
  • Beratung der Repetenten
  • Beratungen der Klassenleitungen und Klassenteams
  • Neuaufnahmen (Mittelstufe)

Oberstufenteam

  • Schullaufbahnberatung
  • Neuaufnahmen (Oberstufe)
  • Beratung bei Lern-Schwierigkeiten und Regelverstößen
  • Schul- oder Schulformwechsel, ggf. Kontaktvermittlung zu Schulen anderer Schulformen
  • Beratung beim Übergang zu anderen Tätigkeitsorten

Berufswahlorientierung

  • (siehe Kapitel 14)

Verbindungslehrer/-innen

  • beraten und unterstützen die SV in ihrer Arbeit
  • stellen Verbindung von Schülervertretung zu anderen Gremien der Schule her
  • führen SV-Sitzungen durch

Eine weitere Ebene stellt die in Beratung durch das Klassenleitungsteam der Klassenlehrer, das Klassenteam der Fachlehrer und Jahrgangsstufenleiter sowie die Fachlehrer und Jahrgangsstufenleiter der Jahrgänge EF – Q2 dar. Hier erfolgt schwerpunktmäßig Lernberatung, häufig fungieren die Akteure dieser Ebene aber auch als Vermittler zwischen den verschiedenen Ebenen (siehe Schaubild).

Die dritte Ebene umfasst die psychologische und soziale Beratung. Unser Angebot verstehen wir als Teilbereich einer individuellen Förderung, die den gesamten Schüler in den Blick nimmt: Dabei wird nicht nur der Lern- und Leistungsstand diagnostiziert, sondern auch Stärken und Schwächen der Schüler, deren psychische und soziale Situation sowie Ziele und Wünsche berücksichtigt. Diese ganzheitliche und systemische Herangehensweise ermöglicht eine möglichst differenzierte individuelle Förderung, damit unsere Schüler auch in besonders herausfordernden Lebenssituationen den bestmöglichen Schulabschluss erlangen können. Psychologische und soziale Beratung durch unser Beratungsteam ist nicht als professionelle Problemlöseinstanz zu verstehen, sondern vielmehr als Prozess, bei dem die Ratsuchenden in ihren Anliegen Unterstützung erleben und die für sich passende Lösungsstrategie entwickeln. Dies geschieht durch Informationen, kritische Selbstreflexion, Steigerung des Verantwortungsbewusstseins und Hilfe zur Selbsthilfe. Hierbei sind Empathie und Wertschätzung sowie Verschwiegenheit und Freiwilligkeit grundlegende Voraussetzungen für das Gelingen des Beratungsprozesses.

Unser Team der psychologischen und sozialen Beratung besteht zurzeit aus fünf Lehrkräften, mit denen individuelle Gesprächszeiten verabredet werden können und die jederzeit ansprechbar sind. Wir kooperieren eng mit der Regionalen Schulberatungsstelle (RSB) und dem psychosozialen Netzwerk der Stadt Bielefeld und verstehen uns als Netzwerker und Vermittler zwischen den verschiedenen Institutionen. Beispiele für mögliche Themen der Beratung sind persönliche und familiäre Probleme, Prüfungsangst, Konflikte mit Mitschülern bzw. Mobbing, Lernstörungen, Schulverweigerung und Schulangst, schulklassenbezogene Beratung sowie Beratung im Lehrerteam und die individuelle Beratung von Kollegen und Kolleginnen.

Das Thema Mobbing beziehungsweise Cyber-Mobbing ist ein gesellschaftlich relevantes Thema und erhält aufgrund der gehäuften Nutzung von Medien eine andere Dimension als früher. Daher ist es uns am GaW wichtig, dieses Themen sowohl im Unterricht auf fachlicher Ebene (zum Beispiel im Politikunterricht) zu besprechen, aber auch außerhalb der normalen Unterrichtsstunden im Rahmen des „Sozialen Lernens“ oder auf der Ebene der Entwicklung des Klassengefüges ist uns Mobbing-Prävention sehr wichtig und wird immer wieder aufgegriffen. Nicht zuletzt fungieren unser Beratungslehrer/-innen als geschulte Ansprechpartner bei der Mobbingintervention, falls es zu Mobbingfällen in der Schule kommen sollte.

Die psychologische und soziale Beratung ist Teil des gesamten schulischen Beratungskonzepts, das wie folgt aufgebaut ist: